Berufsunfähigkeitsversicherung auch für rein verwaltend tätige und im Büro arbeitende Menschen sinnvoll?

28.10.2011 Thomas Schösser

Viele Fragen sich, ob man als rein im Büro arbeitende Person überhaupt „so leicht“ berufsunfähig werden kann? Haben es BU-Versicherer wirklich „leichter“ eine Leistung für einen ausschließlich im Büro tätigen Menschen abzulehnen?

Einige Angestellte denken,  eine Berufsunfähigkeitsversicherung wäre für sie nicht sinnvoll. Aussagen wie beispielsweise  „Im Büro kann ich nicht so einfach BU werden, da ich den ganzen Tag am Schreibtisch sitze. Was soll da schon passieren? “ sind da nicht selten…

In vielen Köpfen ist die Vorstellung von dem hart körperlich arbeitenden Bauarbeiter zugegen, der auf Grund eines schweren Bandscheibenvorfalls seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Dieses Situation kann sich jeder gut vorstellen.

Allerdings gibt es noch eine Vielzahl anderer Krankheiten, die eine Berufsunfähigkeit auslösen können. In diesem Zusammenhang ist es interessant einen Blick in die offizielle Statistik der Deutschen Rentenversicherung mit dem Titel „Indikatoren zu Erwerbsminderungsrenten (EM-Renten) im Zeitablauf – Stand: Juni 2011“ zu werfen.

Natürlich ist die eine Erwerbsminderungsrente der gesetzlichen Rentenversicherung nicht das gleiche wie eine Rentenleistung einer Berufsunfähigkeitsversicherung durch einen privatrechtlichen Versicherungsvertrag, gelten doch unterschiedliche Rahmenbedingungen und gesetzliche Grundlagen. Allerdings erkennt man an dieser Statistik meines Erachtens sehr gut, was u.a. alles zu einer Beeinträchtigung der Arbeitskraft führen kann und wo Risiken bestehen, die man vielleicht bisher noch nicht so gesehen hat.

In dieser Statistik wurden unter dem Punkt „EM-Rentenzugänge nach ausgewählten Diagnosenhauptgruppen – Männer und Frauen, Anteile in Prozent“ u.a. folgende Zahlen veröffentlicht.

Im Jahre 2010 sind alleine 39,3% Erwerbsminderungs-Rentenzugänge auf den Bereich der psychischen Störungen zurückzuführen. Zum Vergleich im Jahr 2002 waren es dagegen nur 28,5%.

Interessant ist auch, dass im Jahre 2010 die Herz/Kreislauferkrankungen mit 10%, und die sogenannten „Neubildungen“, also Tumorerkrankungen, mit 13,3% zu buche schlagen.

Erkrankungen und Diagnosen, die auch eine(n) Büroangestellte(n) in eine Berufsunfähigkeit zwingen können. Betrachtet man jetzt die gesetzliche Definition des Begriffs „Berufsunfähigkeit“ aus dem Versicherungsvertragsgesetz, und die Vielfalt an Angeboten, die der Versicherungsmarkt anbietet, so ist eine Leistung aus einer BU-Versicherung auch für verwaltend arbeitende Menschen durchaus keine Fiktion mehr.

Ist dann eine BU für Büroangestellte günstiger wie für einen Handwerker?

Selbstverständlich ist nicht jeder Beruf gleichermaßen „gefährlich“. Das berücksichtigen die BU-Versicherer auch in Ihrer Kalkulation und unterteilen die verschiedenen Tätigkeiten in sogenannte „Berufsgruppen. Berufe mit einem niedrigeren Risiko sind in der Regel preislich günstiger, als Berufe in denen es statistisch gesehen öfter zu einer Berufsunfähigkeit kommt.

Im Falle einer langanhaltenden Berufsunfähigkeit bricht für die betroffenen Menschen eine Welt zusammen. Woher soll nun das Geld zum Leben und für die zukünftige Rente im Alter kommen?

Da eine richtig eingesetzte Berufsunfähigkeitsversicherung im Versicherungsfall die finanziellen Einkünfte absichert, gehört diese für die allermeisten Menschen mit zu den wichtigsten Versicherungen überhaupt.

Natürlich gibt es neben den Inhalten von Bedingungen sehr viele andere Punkte, die beachtet werden müssen. Welche Versicherungs-, Beitragszahlungs- und Leistungsdauer soll vereinbart werden? Welche Rentenhöhe soll versichert werden? Soll die BU-Rente gegen die Inflation geschützt sein? Und so weiter…Unterhalten Sie sich deshalb mit einem Fachmann zum Thema BU über alle möglichen Konstellationen und Varianten.