Achtung! Finanztest 2019 mit neuem PKV-Vergleich

23.10.2019 Thomas Schösser

Bereits 2014 äußerte ich am damaligen Finanztestartikel rund um die Private Krankenversicherung (PKV) inhaltliche Kritik. Diesesmal gibt es nicht weniger Beanstandungen von mir.

Man könnte meinen, Stiftung Warentest hat nach 5 Jahren genug Zeit gehabt sich etwas genauer mit dem Thema PKV zu beschäftigen. Fehlanzeige! Teilweise wurden die gleichen Fehler aus den Jahren 2014 bzw. 2016 wiederholt.

In der Ausgabe der Finanztest 11/2019 sind wieder zahlreiche inhaltliche Mängel verborgen. Darüberhinaus finden sich Aussagen, mit denen ich als spezialisierter Versicherungsmakler meine Schwierigkeiten habe, und die ich so nicht stehen lassen kann.

Viele Verbraucher nutzen diesen „Test“ um sich ein erstes Bild zu machen und Informationen einzuholen. Manch Einer trifft vielleicht sogar ausschließlich anhand der im Artikel gemachten Aussagen eine Entscheidung für oder gegen einen PKV-Tarif.

Warum man den Finanztest für die Entscheidungsfindung für oder gegen eine bestimmte PKV nicht verwenden sollte?

Fangen wir einfach einmal chronologisch an…

Der Artikel beginnt mit der Erzählung einer Dame, die sich erst kürzlich im Auswahlsprozess für eine Privaten Krankenversicherung befand, sich deshalb beraten lies, und „mühsam“ die Leistungen der verschiedenen Angebote miteinander verglich. Zitat Finanztest:

„(…) Mit unserem neuen Test wäre sie schneller gewesen. (…)“ Zitat Ende.

Somit könnte ein unvoreingenommener Leser meinen, man könne sich eine Beratung generell sparen und alleine auf das Urteil von Finanztest vertrauen.

Nicht gerade ideal, dass viele Fehler in genau diesem Test zu finden sind. Außerdem sollte die Auswahl einer PKV immer individuell durchgeführt werden, denn vielleicht sind für Sie persönlich Dinge wichtig, die gar nicht erst, oder zu gering bewertet wurden.

Die im Test ausgewiesenen Tarifpreise sind

  1.  aufgrund nicht stimmiger Krankentagegeldtarife teilweise nicht korrekt, wie Kollege Herr Sven Hennig bereits in seinem Blog resümiert hat und
  2. Nicht für Jedermann gültig, wenn man an die Risikoprüfung von Versicherern in Bezug auf die Gesundheit denkt. Immerhin muss man Finanztest zu gute halten, dass selbst sie an diesem Punkt den Rat geben, sich an einen Versicherungsberater oder –makler zu wenden, der dann Risikovoranfragen (Ausschreibung des gesundheitlichen Risikos VOR Vertragsabschluss) durchführen kann. Nur so erfährt man vor Vertragsabschluss den genauen individuellen Preis. Fordern Versicherer Risikozuschläge aufgrund von Erkrankungen, so verändert sich natürlich auch das Preisgefüge.

Finanztest bewertet neben dem „Verhältnis von Preis und Leistung“ auch, wie sich die Beiträge der Tarife in den zurückliegenden Jahren entwickelt haben.

Zitat: „Positiv bewertet haben wir auch, wenn die Beiträge für Neukunden in den zurückliegenden sechs Jahren relativ stabil geblieben sind.“ Zitat Ende.

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Mein Kommentar zum Focus Money-Vergleich von Beihilfetarifen für Beamte

29.11.2011 Thomas Schösser

Vor kurzem habe ich erst zum Focus-Money-Test über die  TOP-Tarife der privaten Krankenversicherung meinen Kommentar abgegeben. Nun habe ich auch den Test über die Beihilfetarife der Ausgabe 47/2011 von Focus-Money gelesen. Leider bin ich dort wieder auf so manche Aussagen gestoßen, deren Inhalte ich nicht teilen kann. Zu einigen mache ich hier nun ein paar Anmerkungen.

Wie auch im vorherigen Test der Ausgabe 43/2011 arbeitete Focus-Money in diesem Vergleich mit dem Analysehaus „Franke und Bornberg“ zusammen. Im Artikel heißt es, ZITAT:

„Die Krankenversicherungsexperten von Franke und Bornberg (FB) haben zahlreiche Leistungskriterien der Beamtentarife detailliert analysiert und bewertet. Da FB aber noch kein komplettes Rating für die Beihilfetarife hat, wird die erreichte Gesamtpunktzahl über alle von den FB-Experten bewerteten Kriterien angegeben. […] “ ZITAT Ende.

Stellt sich die Frage, welche Kriterien denn genau bewertet wurden, und heißt „kein komplettes Rating“, dass man mit der Auswertung noch nicht ganz fertig ist? Das würde zumindest erklären, warum einige Beihilfeversicherer, wie z.B. die Inter, LKH oder Continentale im Test gar nicht erst auftauchen.

Wie im Vorgängertest wurden auch hier neben den Leistungen zusätzlich noch die Beiträge und die Bonität des Versicherers bewertet und damit das Gesamtergebnis erstellt, was dem Grunde nach erst einmal nicht ungewöhnlich ist.

Meines Erachtens ist dieses Vorgehen für einen realen Kunden aber nicht wirklich zielführend, denn erstens ist die Beitragshöhe unter anderem auch vom Gesundheitszustand des Einzelnen und der jeweiligen Risikobewertung des Versicherers abhängig. Die Beitragseinstufung erfolgt daher in vielen Fällen individuell und eben nicht nach der Beitragstabelle des Versicherers.

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Focus-Money PKV-Test von „TOP-Tarifen“ Ausgabe 43/2011 und mein Kommentar dazu

18.11.2011 Thomas Schösser

In der Ausgabe 43 des Focus-Money wurden sogenannte „TOP-Tarife“ privater Krankenversicherer bewertet und miteinander verglichen. Beim lesen dieses Focus-Money-Aritkels bin ich auf so manche Aussagen gestoßen, die ich so nicht stehen lassen kann. Auf einige werde ich gleich noch näher eingehen. Zunächst aber noch etwas allgemeines.

Aus meiner Sicht gibt es ein grundlegendes Problem, das ich an solchen Tests sehe. Nämlich, dass der ein oder andere ausschließlich aufgrund eines Beitrags irgendeiner Zeitschrift einen privaten Krankenversicherungsvertrag kauft und denkt, es sei allgemein „der beste Tarif“.

Derweil weiß jeder PKV-Profi, dass es keine „beste private Krankenversicherung“, sondern lediglich eine möglichst gut passende PKV für den Einzelnen gibt, denn jeder hat andere Wünsche und Vorstellungen.

Aber nun zurück, zum Focus Money-Artikel der Ausgabe 43/2011…

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